Als kreativen Ausgleich in meinem Leben entdeckte ich vor ca. 20 Jahren die Malerei. Sie gibt mir die Möglichkeit Dinge auszuprobieren. Man kann das Mögliche und Unmögliche kombinieren und mischen. Wenn es nicht gelungen ist, dann wird durch eine weiße Grundierung ein Neuanfang ermöglicht. Das was man vorher gemalt hat geht aber nicht verloren, denn das was darunter ist, zeigt sich immer wieder auf eine Weise im Neuen.
In Workshops erlernte ich das Arbeiten mit Eitempera und Pigmenten und das Bauen der eigenen Rahmen bei Veronica Olma. Durch die Kombination der einzelnen Techniken erschließen sich immer neue Ebenen.
In 2014 kam durch Gabriele Musebrink die Arbeit mit Marmormehl, Baumaterialien und Sumpfkalk dazu.
Dies eröffnete eine neue Welt an Möglichkeiten und kreativen Ansätzen. Arbeiten mit „lebendigen“ Spachtelmassen ist sehr spannend und ein sich ständig wandelnder Prozess. Diese Materialen bekommen Risse an Stellen, wo es nicht vorgesehen war. Das Material tut einfach nicht genau das, was man sich so vorgestellt hat. Es hält nicht da, wo man es haben wollte und es nimmt die Farbe anders an als gedacht. So entsteht eine unerwartete Lebendigkeit. Dabei ist es offensichtlich was geschieht und ich habe die Wahl mich darauf einzulassen. Das Arbeiten mit diesen „offenen“ Materialien erlaubt mir die Tiefe herauszuholen, abzutauchen, gespannt zu sein auf was sich zeigt. Bei der Arbeit mit dieser Technik ist meine Geduld herausgefordert, denn die einzelnen Schritte brauchen ihre Zeit und lassen sich nicht drängeln.
Jedes Kunstwerk ist eigentlich eine Skizze,
die erst durch unsere Fantasie vollendet wird.
Sigmund Graff
Das Geheimnis der Kunst liegt darin,
dass man nicht sucht, sondern findet.
Pablo Picasso